Ab heute 18:00 Uhr nimmt die Staatskanzlei das erste sichere öffentliche WLAN-Netz im Saarland in Betrieb. Damit steht Bürgerinnen und Bürgern sowie Besuchern der Stadt Saarbrücken am Ludwigsplatz erstmals ein sicherer öffentlicher Zugang zum Internet zur Verfügung. Mit diesem Pilotprojekt will die Staatskanzlei dem steigenden Interesse der Bevölkerung nach Datensicherheit und Privatsphäre Rechnung tragen.

„Nachdem die Bundesregierung heute die Weichen für die Abschaffung der Störerhaftung gestellt hat, gehe ich davon aus, dass sich mit dieser Einigung öffentliche WLANs in Deutschland in Kürze stark verbreiten werden“, so Staatssekretär Jürgen Lennartz. „Eine moderne Gesellschaft braucht solche Netze, um bei der Digitalisierung voranzugehen. Doch ich möchte auch, dass diese Netze von unseren Bürgerinnen und Bürger sicher genutzt werden können“, ergänzt Lennartz.

Kostenlose öffentliche WLAN-Netze werden von einer Vielzahl von Anbietern bereitgestellt und bieten einen bequemen, mobilen Einstieg ins Internet. Bei allem Komfort, den diese WLAN-Netze bieten, wird oftmals unterschätzt welche Sicherheitsrisiken für den Nutzer bestehen. So ist es selbst für Laien möglich mit Hilfe von frei verfügbaren Apps und Ihrem Smartphone den Datenverkehr fremder Nutzer in öffentlichen WLAN-Netzen unbemerkt abzuhören. Der Grund hierfür ist, dass die Datenübertragung bei den derzeit etablierten öffentlichen WLAN-Netzen grundsätzlich unverschlüsselt erfolgt. Auch die Verschlüsselung mit einem öffentlich bekannten Schlüssel bietet keinen hinreichenden Schutz. Vor diesem Hintergrund sieht die Staatskanzlei die Notwendigkeit, Zugangsnetze mit Blick auf die Sicherheit der Nutzerdaten technisch weiterzuentwickeln.

Das von der Staatskanzlei und der Firma intersaar GmbH am Ludwigsplatz implementierte WLAN Hotspot System bietet zum einen die klassische unverschlüsselte Anmeldung und zum anderen eine Anmeldung mit einem individuellen Nutzerschlüssel an, den sich jeder Nutzer unkompliziert und ohne Angabe persönlicher Daten generieren kann. Bei der zweiten Nutzungsvariante erfolgt die Datenübertragung im Funknetz verschlüsselt und bietet dank des individuellen Schlüssels ein hohes Schutzniveau gegen das Abhören der Datenkommunikation durch Dritte. Mit diesem persönlichen Schlüssel kann der Nutzer an allen Hotspotstandorten der Firma intersaar Gmbh im Saarland, automatisch ohne erneute Anmeldung ins Internet gehen.

Mit dem Pilotprojekt am Ludwigsplatz will die Staatskanzlei gemeinsam mit der Firma intersaar GmbH demonstrieren, dass WLAN-Hotspots schon heute mit einem deutlich höheren Datensicherheitsniveau betrieben werden können. Staatssekretär Lennartz zielt auf eine Signalwirkung des Projekts: „Ich hoffe, dass unser Netz Impulse setzen kann – erstens mit Blick auf technische Weiterentwicklung sicherer Übertragungsverfahren durch Anbieter und Hersteller, zweitens aber auch mit Blick auf die Sensibilisierung der Nutzer und Institutionen, die Ihren Gästen öffentliches WLAN zur Verfügung stellen wollen“.